Procedere Theoriewerkstatt

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Metatheorien für einen Procedural Turn: Auf welchen erkenntnistheoretischen Grundlagen basiert unser Verfahrensverständnis?

Wann: Freitag, 27.8. 18-21 Uhr und Samstag 28.8. 10-16 Uhr

Wo: Zentrum Technik und Gesellschaft, *Technische Universität Berlin

Bei der Konzeption, Durchführung und Bewertung von Verfahren in unterschiedlichsten Kontexten basieren wir unsere Entscheidungen auf erkenntnistheoretischen Paradigmen. Eine Intervention in einer Krisensituation wird z.B. unterschiedlich ausfallen, je nachdem ob wir die Krise systemisch, feldtheoretisch oder pragmatisch analysieren und bewerten. Den gemeinsamen Erkenntnisprozeß in einem demokratischen Verfahren werden wir unterschiedlich entwerfen und angehen, wenn wir einen diskursanalytischen Ansatz zugrunde legen, als wenn wir ein neurobiologisches Theoriemodell bevorzugen. Auf der anderen Seite scheint es so, als werden viele Verfahren intuitiv und nach Erfahrungswerten konzipiert ohne theoretische Konsistenz anzustreben: gemacht wird, was schon mal funktioniert hat.

Benötigen wir da überhaupt eine stringente Metatheorie oder sollten wir uns vielmehr nach einer poststrukturalistische Vielzahl von kontingenten Erkenntnispositionen und Erzählperspektiven richten?

In diesen Theorieworkshop wollen wir unterschiedliche Theorieangebote vergleichen und gemeinsam im Bezug auf die prozedurale Praxis analysieren und bewerten. Welchen normativen Anspruch verfolgt prozedurale Praxis, wie stellen sich verschiedene Metatheorien zu diesem Anspruch und welche Verständniswerkzeuge bieten sie für die praktische Arbeit?

Als in sich selbst prozeduraler Workshop, werden wir die Agenda zu Beginn am Freitag gemeinsam festlegen. An Inputgebern haben bisher Beiträge zugesagt: *Jascha Rohr *zur Feldtheorie, Dr. Raban Daniel Fuhrmann zur Prozedurologie und Dr. des. Christopher Gohl zum Pragmatismus. Gemeinsam werden wir diese Modelle diskutieren, vergleichen und Konsequenzen und Perspektiven für die prozedurale Praxis bewerten.

Ziel ist die persönliche Theorie-Bereicherung sowie die Verfestigung einer gemeinsamen prozeduralen Metatheorie, die geeignet ist, die prozedurale Wende theoretisch zu untermauern.

Um einen intensiven Austausch zu ermöglichen, ist die Teilnehmerzahl auf 12 begrenzt. Eine persönliche Anmeldung ist notwendig.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Raban Daniel Fuhrmann und Jascha Rohr
Zentrum Technik und Gesellschaft Institut für Partizipatives Gestalten
TU Berlin Huntlosen