Kategorie: Philosophie (Seite 2 von 2)

Naturwissenschaft und Mythos (V)

Naturwissenschaft und Mythos (I) – (Hier findet sich auch der gesamte Text als pdf)

Naturwissenschaft und Mythos (II)

Naturwissenschaft und Mythos (III)

Naturwissenschaft und Mythos (IV)

I.3. Naturwissenschaft
Naturwissenschaft bringt Erkenntnis. Sie ist ein Unterfangen, das davon geleitet ist, die Rätsel der Natur aufzudecken und Techniken zu erfinden, die es dem Menschen ermöglichen, in dieser Welt gut zu leben, wobei sich gut mit sicher, gesund und im materiellen Wohlstand übersetzen ließe. Das ist eine populäre Version, wie Naturwissenschaft alltäglich charakterisiert wird. Wenn wir die Frage nach den Funktionen von Naturwissenschaft bemühen, antworten wir also: Erkenntnisgewinn, Generierung von Wissen, zur Verfügung stellen von Techniken zur Naturbeherrschung. Doch wollen das die Mythen nicht auch?

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Naturwissenschaft und Mythos (IV)

Naturwissenschaft und Mythos (I) – (Hier findet sich auch der gesamte Text als pdf)

Naturwissenschaft und Mythos (II)

Naturwissenschaft und Mythos (III)

I.2. Hübner: Die Wahrheit des Mythos
Hübners Werk Die Wahrheit des Mythos steht inhaltlich zwischen Mythos und Naturwissenschaft und nimmt darum auch in dieser Arbeit diese Zwischenposition ein. Hübner diskutiert vor allem formale Ähnlichkeiten zwischen Mythos und Naturwissenschaft und die Frage nach ihrer jeweiligen Wahrheit. Er arbeitet in seinem Buch mit dem Begriff des Mythos im Singular, wie er hier schon kritisiert wurde. Dies sollte während dieses Kapitels bewusst bleiben. Chronologisch wäre Hübner sowohl nach Kuhn als auch nach Horkheimer und Adorno einzuordnen, die ich in den folgenden Kapiteln behandeln werde.

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Naturwissenschaft und Mythos (III)

Naturwissenschaft und Mythos (I) – (Hier findet sich auch der gesamte Text als pdf)

Naturwissenschaft und Mythos (II) 
I.1.2. Die Allegorie als Methode von Kunst und Mythos
Ich habe bisher versucht, einige kurze Einblicke in das Problemfeld des Mythos zu geben und dabei bewusst noch keine Definition des Mythos gewagt. Bevor ich dies tue, möchte ich noch einen weiteren Aspekt betrachten, der das Verhältnis von Kunst und Mythos sowie deren Methodik betrifft. Auf diese Weise wird im Abschnitt I.3.1. ein methodologischer Vergleich zwischen Mythos und Naturwissenschaft leichter fallen.

Die Kunst hat, als Kommunikationsform gesehen, schon immer eine herausragende Stellung gegenüber reiner Informationsvermittlung eingenommen. Ich werde noch zeigen, dass auch das mündliche Erzählen sehr viel mehr als alltägliches Kommunizieren im Sinne eines Informationsaustauschs ist.

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Naturwissenschaft und Mythos (II)

Naturwissenschaft und Mythos (I) – (Hier findet sich auch der gesamte Text als pdf)

I. Naturwissenschaft und Mythos
„Glaubt ihr denn, dass die Wissenschaften entstanden und groß geworden wären, wenn ihnen nicht die Zauberer, Alchimisten, Astrologen und Hexen vorangelaufen wären als die, welche mit ihren Verheißungen und Vorspiegelungen erst Durst, Hunger und Wohlgeschmack an verborgenen und verbotenen Mächten schaffen mussten? Ja, dass unendlich mehr hat verheißen werden müssen, als je erfüllt werden kann, damit überhaupt etwas im Reiche der Erkenntnis sich erfülle?“

(Nietzsche, 1887, S.168 – Vorspiele der Wissenschaft)

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Why did the chicken cross the road?

Meine Antwort auf die große philosophische Frage:

Sowohl das Huhn als auch die Straße sind herausgehobene Partizipateure eines komplexen Netzwerks und haben gleichermaßen Teil an einer Situation des Überquerens, indem sie einerseits diese Situation mitkonstituieren und mit Bedeutung füllen, als auch andererseits ihre jeweils spezifischen Geschichten durch die Situation weitererzählt werden. Nur wenn wir bereit sind, Verantwortung für diese reziproke kommunikative Praxis zu übernehmen, sind Welten möglich, in denen weder Hühner noch Straßen als das jeweils Andere unterdrückt werden. Gleichzeitig ist diese Interpretation nur ein Muster mit der die Matrix stabilisiert und interpretiert werden kann. Möglicherweise würde weder das Huhn noch die Straße diesem Muster zustimmen wollen.

Mehr Antworten auf diese großartige Frage: www.whydidthechickencrosstheroad.com

Naturwissenschaft und Mythos (I)

Vorwort

Ich habe vor, in der nächsten Zeit auch ältere Texte hier zu veröffentlichen. Einer davon ist meine Magisterarbeit über Naturwissenschaft und Mythos. Ich werde sie in mehreren Beiträgen hier veröffentlichen. Dieser Beitrag enthält die Einleitung, Situierung genannt und das Inhaltsverzeichnis. Wer gleich die ganze Arbeit lesen möchte kann sie auch unter folgendem Link als pdf herunterladen: Naturwissenschaft und Mythos

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Raum und Partizipation: Verstehen und Gestalten im räumlichen Kontext

Vortrag
Wo: CvO Uni Oldenburg, Raum A5 1-159
Wann: 16.01.08 ab 14:15 Uhr
Veranstalter: FUGO-Kolloquium, CvO Universität Oldenburg

Abstract:

Die Vorstellung vom Raum als Container oder dreidimensionaler Projektionsfläche in der Freiraumplanung und Architektur hat viel zum heutigen Bild unserer Lebensumwelten beigetragen: ein hoher Grad an Fragmentierung und ein babylonisches Kauderwelsch der Formensprachen paart sich mit funktionalen räumlichen Interessens- und Machtbekundungen. Die Folge sind urbane aber auch ländliche Umwelten, die von den Menschen als leblos, anonym und trist beschrieben werden, die zum großen Teil positive Aufenthalts- und Nutzungsqualitätenverloren haben und damit als physisch, psychisch und sozial belastend wahrgenommen werden. Diese u.a. von von Marc Augé beschriebenen non-places prägen zunehmend unseren Alltag und führen uns damit, als Resultat eines Denkens und Gestaltens, dass Reziprozität zurückweist, genau diese im Negativen vor Augen.

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Mustertheorie – Einführung und Perspektiven auf den Spuren von Christopher Alexander von Helmut Leitner

MustertheorieBuchrezension

Frisch aus der Druckerei, liegt uns endlich eine erste deutschsprachige Einführung in die Mustertheorie Christopher Alexanders vor. Geschrieben hat sie der Österreicher Chemiker und Informatiker Helmut Leitner; ein Zeichen dafür, dass die Mustertheorie bisher vor allem in der Informatik ihre Anwendungsbereiche gefunden hat. Leitner ist als Wiki- und Online-Community-Pionier aber nicht nur von der methodischen Kraft der Mustertheorie fasziniert, sondern insbesondere auch von dem Paradigma, dass ihm zufolge mit der Mustertheorie verbunden ist. Alexanders Konzepte ermöglichen eine Sicht auf die Welt, die Lebendigkeit zum Zentrum einer wissenschaftlichen Theorie macht und uns dabei unterstützt, lebendige partizipative Systeme zu gestalten.

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Netzwerke und Gestaltenwandler

Zur Situierung von Körper und Identität

Veröffentlicht in: Rohr, Elisabeth (Hrsg.): Körper und Identität. Der Gesellschaft auf den Leib geschrieben. Ulrike Helmer Verlag, Königstein 2004.

 

„… the shapes the world takes are conventional and revisable, if also eminently solid and full of consequences for unequally distributed chances of life and death.” (Haraway 1997, S. 269)

Ein Mann steht vor Gericht. Mr. Johns wird vorgeworfen, dass er nicht nur hohe Schulden bei der Cybernetics Company habe, sondern dass es ihn zudem gar nicht mehr gebe. Der ehemalige Rennfahrer habe nach diversen Unfällen immer mehr Körperteile austauschen lassen, letztendlich sogar beide Gehirnhälften. Die Cybernetics Company erhebt auf die gelieferten Teile Anspruch, deren Kosten nie von Johns beglichen worden seien. Der wiederum beschwert sich über die schlechte Qualität der Prothesen und die Verleumdungen der Firma (Lem 1971, S. 287f):

„Johns: … Die Zeitungen schrieben darüber, und infolge der böswilligen Verleumdungen hat die Methodistengemeinde – ich bin nämlich Methodist – die Pforten der Kirche vor mir verschlossen.
Anwalt: Und? Sie beklagen sich darüber? Glauben Sie etwa an ein Jenseits?
Johns: Daran glaube ich. Und was kümmert das Sie?
Anwalt: Das kümmert mich sehr viel, denn Mister Harry Johns verweilt derzeit bereits im Jenseits, Sie aber sind ein gewöhnlicher Ursopator!“

 

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Adorno in Oxford

ein soziologischer Aspekt intellektueller Emigration

Jascha Rohr 2002

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Vom Appeasement zum Krieg. Englands Einwanderungspolitik 1933-38
2. Der Academic Assistance Council. Hilfe für emigrierte Intellektuelle
3. Adornos Weg in die Emigration
4. Das Institut für Sozialforschung. Annäherungen an die geistige Heimat
5. Die Husserlarbeit. Zwischen Oxford und Amerika
6. Physische und geistige Heimat. Emigration, Heimkehr, Ambivalenzen
Bibliographie

Einleitung

Mit dem Fokus auf Adorno in Oxford wird in dieser Arbeit nicht versucht zu verallgemeinernden Aussagen über die intellektuelle Emigration zu gelangen. Selbst in Bezug auf Adorno kann hier nur von Aspekten gesprochen werden. Zum einen, da Adornos Aufenthalt in Oxford zeitlich nur ca. drei Jahren vor dem Ausbruch des Krieges Deutschlands mit England währte, während Adorno für insgesamt ca. 15 Jahre von 1934 bis 1949 emigriert war. Zum anderen sind die Quellen und die Literatur umfangreich genug, um in dieser Arbeit nicht alle Bereiche ausführlich beleuchten zu können. Eine besonders wichtige Quelle zu Adornos Emigration nach England sind die Arbeiten von Evelyn Wilcock, die sehr genaue Recherchen an den Primärquellen unternommen hat. Vor allem ihr mit Andreas Kramer veröffentlichter Aufsatz: „„A preserve for professional philosophers“ Adornos Husserl-Dissertation 1934-37 und ihr Oxforder Kontext“ (Kramer und Wilcock, 1999) ist ein sehr detaillierter Bericht über Adornos Situation in Oxford und seine Arbeit während dieser Zeit.

Ich möchte jedoch versuchen, stärker als bei Wilcock geschehen, Adornos Emigration im Kontext sowohl der historischen Bedingungen als auch der persönlichen Erfahrung und Auseinandersetzung zu betrachten und damit exemplarisch soziologische Aspekte intellektueller Emigration beleuchten.

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