ein soziologischer Aspekt intellektueller Emigration
Jascha Rohr 2002
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Vom Appeasement zum Krieg. Englands Einwanderungspolitik 1933-38
2. Der Academic Assistance Council. Hilfe für emigrierte Intellektuelle
3. Adornos Weg in die Emigration
4. Das Institut für Sozialforschung. Annäherungen an die geistige Heimat
5. Die Husserlarbeit. Zwischen Oxford und Amerika
6. Physische und geistige Heimat. Emigration, Heimkehr, Ambivalenzen
Bibliographie
Einleitung
Mit dem Fokus auf Adorno in Oxford wird in dieser Arbeit nicht versucht zu verallgemeinernden Aussagen über die intellektuelle Emigration zu gelangen. Selbst in Bezug auf Adorno kann hier nur von Aspekten gesprochen werden. Zum einen, da Adornos Aufenthalt in Oxford zeitlich nur ca. drei Jahren vor dem Ausbruch des Krieges Deutschlands mit England währte, während Adorno für insgesamt ca. 15 Jahre von 1934 bis 1949 emigriert war. Zum anderen sind die Quellen und die Literatur umfangreich genug, um in dieser Arbeit nicht alle Bereiche ausführlich beleuchten zu können. Eine besonders wichtige Quelle zu Adornos Emigration nach England sind die Arbeiten von Evelyn Wilcock, die sehr genaue Recherchen an den Primärquellen unternommen hat. Vor allem ihr mit Andreas Kramer veröffentlichter Aufsatz: „„A preserve for professional philosophers“ Adornos Husserl-Dissertation 1934-37 und ihr Oxforder Kontext“ (Kramer und Wilcock, 1999) ist ein sehr detaillierter Bericht über Adornos Situation in Oxford und seine Arbeit während dieser Zeit.
Ich möchte jedoch versuchen, stärker als bei Wilcock geschehen, Adornos Emigration im Kontext sowohl der historischen Bedingungen als auch der persönlichen Erfahrung und Auseinandersetzung zu betrachten und damit exemplarisch soziologische Aspekte intellektueller Emigration beleuchten.