Willkommen

…auf meinem Blog!

Dies ist ein Archiv von alten Texten, Gedanken und Fundstücken, die bis in meine Studienzeit zurückreichen.

Die NWZ berichtet aktuell über mich und zitiert einen Text von 2007, der an dieser Stelle stand. Ich habe die Gelegenheit genutzt, ihn zu aktualisieren. Man kann ihn aber noch im Artikel der NWZ nachlesen:

NWZ zum Thema Oberbürgermeisterkandidatur in Oldenburg

Wer sich ein Bild über mich und meine Arbeit in der Bürgerbeteiligung und kommunalen Entwicklung machen möchte, bitte ich aktuelle Informationen zu recherchieren, z.B. hier:

Institut für Partizipatives Gestalten

Cocreation Foundation

Die grosse Kokreation

Und wer sich darüber hinaus Gedanken darüber macht, warum ich kürzlich meine Haare abgeschnitten habe, dem erzähle ich die Geschichte gerne privat.

Die Grünen führen ein strukturiertes Verfahren zur Kandidatenauswahl durch. Ich fühle mich geehrt, dass ich die Findungskomission mit meinen Qualifikationen und Ideen für Oldenburg überzeugen konnte. Und ich habe große Lust mich mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Oldenburg einzusetzen. Für mich gilt jetzt allerdings erst einmal, mit dem Verfahren geregelt weiter zu machen. Danach möchte ich mich und meine Ideen den Oldenburgern und Oldenburgerinnen gerne vorstellen. Darauf freue ich mich!

Herzlich,

jascha rohr

Podcasts mit Jascha Rohr

Immer wieder spreche ich auf Podcasts zu Kokreation, Partizipation, Demokratie und Nachhaltigkeit. Ich pflege auf Spotify eine Liste mit Podcasts die dort veröffentlicht sind. Viel Freude beim Hören!

Regressive Obszönität: die neue Frankfurter Altstadt

Mit dem Aufstieg der AfD und den Identitären, mit den nationalidentitären Ideologien eines Steve Bannons und dem neuen Bedürfnis nach Heimat (Stichwort Heimatministerium) wird auch ein neuer städtebaulicher Trend immer beliebter: die historische Rekonstruktion. Dresden, Berlin (Humbold Forum), Potsdam und neuerdings Frankfurt geben diesem Trend Raum (und finanzielle Mittel). Auch in anderen Städten wird die historisierende Rekonstruktion gefordert. Das Narrativ dazu ist stark und attraktiv: wir sollen uns wieder auf unsere Wurzeln und die Vergangenheit besinnen, als die Welt noch geordnet und überschaubar war und wir uns eindeutiger Identität gewiss sein konnten. Deutsch sein soll nach diesem Narrativ eben auch im 21. Jahrhundert noch heißen: Fachwerk, spätes Mitttelalter, Butzenscheiben, Biergärten, Gemütlichkeit und kleine romantische Handwerkerläden; den Wald am besten gleich vor den Toren der Stadt. Diese Sehnsucht nach der klaren Bestimmung war in der Neuzeit schon immer da und ist nie ausgestorben. Selbst in der DDR gab es ein Bedürfnis danach. In schöner Betonplattenbauweise wurde im Planraster das Nikolaiviertel in Berlin rekonstruiert.

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Lasst uns 2019 neue Geschichten erzählen!

Liebe Freund*innen, Kolleg*innen, Weg- und Prozessbegleiter*innen,

Wir brauchen neue Geschichten! Und 2019 können wir zu dem Jahr machen, in dem wir wieder beginnen diese Geschichten mit Kraft und Begeisterung zu erzählen.

Die letzten Jahre waren wir wie paralysiert von Trump, dem Brexit, den Autokraten und den Populisten, die wie längst vergessene Schatten aus den verstaubten Löchern der Geschichte gekrochen sind. Die alten Institutionen, die politische Ordnung nach dem zweiten Weltkrieg, die UN, die EU und das alte Parteiensystem aus Sozialdemokratie und christlichem Konservativismus, der Neoliberalismus der 90er: all das sind Geschichten, die uns schon lange langweilen und wenig dazu beitragen, unser alltägliches Erleben in sinnstiftende Narrative zu betten. Es sind Geschichten, die keine Versprechungen mehr bereit halten, die keinen Enthusiasmus mehr in uns wecken und keine Bedeutung mehr für die Welt schaffen, in der wir heute leben. Die großen Themen des letzten Jahrzehnts: die „Bankenrettung“, die „Griechenlandkrise“, die „Flüchtlingskrise“ und die darauf reagierenden politischen Maßnahmen waren für einen Großteil der Bevölkerung nicht nachzuvollziehen. Es fehlten die rahmenden Geschichten, in der diese Episoden Sinn ergeben hätten. Weiterlesen

Die Kokreative Kommune

von Jascha Rohr (06/18)

Unser Verständnis was eine Kommune ist, ist ständig im Wandel. War es im Mittelalter eine Schutzgemeinschaft gegen äußere Bedrohungen und im Kaiserreich eine patriarchal -autoritäre Lokalregierung, ist das Bild der Kommune seit den 90er Jahren von einem ganz speziellen Leitbild geprägt: dem des New Public Management, in Deutschland auch als Neues Steuerungsmodell bekannt. Vereinfacht gesagt bedeutet dieses Leitbild, dass wir eine Kommune wie ein Unternehmen betrachten. Bürger sind Kunden, die Politik ist die strategische Unternehmensführung, Verwaltungen sind die operationalen Dienstleistungsabteilungen. Steuerung und Management sind die wichtigsten Begriffe, die kommunales Handeln beschreiben. Dieses Leitbild wirkt sich auf unser Zusammenleben aus.

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Fake News erkennen

Mit einfachen Kriterien Klarheit erlangen

Letzte Woche kam unsere Tochter aus der Schule. Sie hatte in Werte und Normen gelernt, dass alle Nachrichten, die wir lesen, nur von wenigen Agenturen geschrieben werden, und dass wir auf diese Weise mit Falschinformationen versorgt werden. Als Quelle für diesen Unterricht gab der Lehrer eine neu veröffentlichte Studie „Der Propaganda-Multilikator“ an (dazu in nächsten Beitrag mehr).

Was auf den ersten Blick wie wohlmeinende Medienaufklärung eines engagierten Lehrers klang, entpuppte sich bei näherem Nachfragen, Nachlesen und Recherchieren selbst als Propaganda und Fake, die der Lehrer wahrscheinlich nicht als solche erkannt hatte. Unsere Tochter war verwirrt: auch Sie hatte von Fake-News gehört und war nun schwer verunsichert, wem sie was überhaupt noch glauben kann. Wenn nicht mal die Schule im Stande ist, ihr eine klare Orientierung zu geben um zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, ist die Desorientierung groß.

Ich möchte in diesem Beitrag allen, die momentan verunsichert sind, einfache Kriterien vermitteln für sich selbst zu entscheiden, wem man glauben kann. Im nächsten Beitrag werde ich mir die oben genannte Studie an Hand dieser Kriterien und weiterer Aspekte vornehmen. Ich freue mich wenn dieser Text geteilt wird und vielleicht auch anderen Eltern hilft, ihren Kindern eine entsprechende Medienorientierung zu vermitteln.

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Das Wald-Kommune Modell

Der Wald als Modell für nachhaltige und
 lebendige Kommunen

Jaschas Rohr, IPG

Der folgende Text und die Graphik sind eine Ausarbeitung und Weiterentwicklung der Ergebnisse eine Arbeitsgruppe „kommunale Infrastruktur“ der Gartower Oktobergespräche 2013. Der Artikel wurde in der Tagungsdokumentation zu den Gartower Oktobergesprächen 2013 veröffentlicht.

Modell Wald?

Wenn die Frage gestellt ist, was die Gesellschaft vom Wald lernen kann und dieses Wissen auf kommunale Infrastruktur übertragen werden soll, dann liegt es auf der Hand, die Analogie zwischen Wald und Kommune in aller Konsequenz zu denken.

 
waldkommune

 

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Kollaborative Demokratie – konzeptionelle Grundlagen

21.3.2012 Jascha Rohr

In den letzten Monaten gab es viele Anfragen, Nachfragen und Diskussionen darüber, wie Kollaborative Demokratie praktisch funktionieren könne und umzusetzen sei. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass an vielen Stellen des Konzeptes Klärungsbedarf besteht und dass viele Fragen noch offen und unbeantwortet sind. Häufig wurde das Konzept der Kollaborativen Demokratie mit schon vorhandenen Demokratiemodellen verglichen oder gleichgesetzt, wobei für mich entscheidende Merkmale und Qualitäten des Konzeptes verloren gingen.

In diesem Grundlagentext möchte ich daher die wichtigen Eckpunkte der Kollaborativen Demokratie beschreiben, die meines Erachtens zentral für dieses Konzept sind.

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Grün ist nicht gleich Gelb!

Warum sich das grüne Mem fälschlicherweise als integral versteht.

Ich sag`s gleich vorweg: ich bin kein „true believer“ der integralen Theorie. Ich sehe sie als ein theoretisches Modell, das in einigen Bereichen erstaunlich einfache aber erklärungsmächtige Analysen liefern kann. Darüber hinaus ist es ein leicht zu merkendes Hilfsmittel, um bestimmte Geisteshaltungen und Weltsichten zu klassifizieren und in Beziehung zueinander zu setzen. Viele Aspekte der integralen Theorie und im Besonderen der Spiral Dynamics helfen mir immer wieder, mich in sehr diversen Kontexten sehr schnell zu orientieren und die richtigen Kommunikationsmittel zu wählen.

Trotzdem ist die Theorie der Spiral Dynamics für mich keine Beschreibung der Realität, sondern ein performatives Modell, das bestimmte Akte, Kompetenzen und Haltungen unter bestimmten begrifflichen Kategorien versammelt. Sie ist eine Strukturierung und eingreifende Normierung bestimmter Weltverständnisse und damit sowohl ein analytisches als auch ein Bedeutung erzeugendes Werkzeug.

Am meisten gefallen mir an Spiral Dynamics die farbenfrohen Diskussionen, die immer irgendwo zwischen Stereotypen, Vorurteilen und Hierarchisierungen einerseits und sehr intelligenten, tiefgründigen Analysen andererseits changieren. Ich nehme sie daher sowohl mit Augenzwinkern und Vorsicht, als auch mit Freude und Einsicht auf.

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Etwas politische Bildung für alle die meinen Brief an Frauke Petry nicht mögen

Ich habe überwiegend positive bis enthusiastische Kommentare auf meinen Brief an Frauke Petry erhalten (auf Facebook) aber, interessanterweise auf dem Oya-Blog auch welche, die die AfD verteidigen und meine Werte und Intentionen in Frage stellen. Seltsam! Aber diese Gespräche führe ich in letzter Zeit öfter und ich finde, es ist an der Zeit für etwas demokratische Basisbildung und Staatsbürgerschaftskunde:

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Ein Brief an Frauke Petry

Heute musste ich einfach diesen Brief an Frauke Petry schreiben:

Liebe Frauke Petry,

eigentlich macht es wahrscheinlich gar keinen Sinn an Dich zu schreiben, aber ich wüsste nicht an wen ich sonst schreiben soll. Von denen, an die ich mich richte, bist Du mir noch am nächsten. Vielleicht weil Du in dem gleichen Land lebst wie ich, ich traue mich gar nicht zu schreiben: weil Du auch Deutsche bist. Vielleicht schreibe ich Dir, weil ich von Dir besonders viel in den Nachrichten lese, vielleicht aber auch weil ich immer wieder Bilder von Dir sehe und denke: Du siehst eigentlich ganz nett aus, ein bisschen verbissen vielleicht, aber doch jung und engagiert. Mit ziemlicher Sicherheit bist Du auch nicht dumm und unter denen, an die ich mich heute wenden will, traue ich Dir am meisten Intelligenz und Reflexionsvermögen zu. Ich traue Dir zu, dass Du Dich auseinandersetzen kannst und Dich nicht nur einfach nur plump verschließt. Ich weiß es nicht. Ich folge einfach meiner Intuition und schreibe Dir. Aber genauso gut könnte ich an Geert Wilders, an Recep Tayyip Erdogan oder Wladimir Putin, an Boris Johnson oder Marine Le Pen schreiben. Und natürlich an Donald Trump. Und ja, auch an einen Pierre Vogel. Und eigentlich müsste ich an alle schreiben, die die AfD und vergleichbare Parteien wählen, an die Menschen, die zu Pegida Demonstrationen gehen, oder Frau Clinton als Hure beschimpfen, an diejenigen, die die Säuberungen in der Türkei durchführen, an die, die ohne Abzeichen in der Ukraine kämpfen, an die, die Fassbomben auf Zivilisten werfen und an die, die für den IS kämpfen und Terror verbreiten. Aber ich schreibe an Dich, weil ich irgendwie denke: Du bist gebildet, Du hast mit einem Pastor zusammen gelebt. Du kannst vielleicht von all denen, die ich aufgezählt habe noch am ehesten verstehen, was ich sagen und fragen möchte.

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