Der Wald als Modell für nachhaltige und lebendige Kommunen
Jaschas Rohr, IPG
Der folgende Text und die Graphik sind eine Ausarbeitung und Weiterentwicklung der Ergebnisse eine Arbeitsgruppe „kommunale Infrastruktur“ der Gartower Oktobergespräche 2013. Der Artikel wurde in der Tagungsdokumentation zu den Gartower Oktobergesprächen 2013 veröffentlicht.
Modell Wald?
Wenn die Frage gestellt ist, was die Gesellschaft vom Wald lernen kann und dieses Wissen auf kommunale Infrastruktur übertragen werden soll, dann liegt es auf der Hand, die Analogie zwischen Wald und Kommune in aller Konsequenz zu denken.
Wie wir als Resonierende, Transformierende, Kokreierende und Kultivierende wirken
Menschen wirken als Prozessoren im Feld. Wenn wir die Wirkungsweisen von Menschen genauer beschreiben wollen, die sich im Verlauf von Transformations- und Innovationsprozessen einstellen, dann lassen sich vier unterschiedliche Rollenzustände erkennen, die meist in der hier beschriebenen Reihenfolge, aber auch synchron verschränkt zueinander auftreten können.
Douglas Adams war ein Visionär. Er wusste, dass die Erde ein gewaltiger Computer ist, der geschaffen wurde, um die Frage auf die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest zu finden. Als Erinnerung: die Antwort auf die Frage aller Fragen hatte der Supercomputer Deep Thought herausgefunden. Die Antwort lautete: 42. Das Problem war jedoch, dass die Frage selbst nie wirklich formuliert worden war und somit niemand mit dem Ergebnis 42 viel anfangen konnte. Also wurde die Erde gebaut, um die Frage zu der Antwort auf die Frage aller Fragen herauszufinden.
Bewusstsein wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, ob Unternehmen den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sein werden. Aber kann ein Unternehmen bewusst sein? In diesem Artikel möchte ich darstellen, wie man sich das Bewusstsein eines Unternehmens vorstellen kann. Ich stelle dazu ein Stufenmodell vor und zeige Zusammenhänge in Bezug auf Organisationsstrukturen, Vertrauen, Führung und die Potentiale der Mitarbeiter im Unternehmen.
Es gibt Dinge, in die muss man erst hineinwachsen. Am Anfang ist da nicht mehr als eine leise Ahnung: ein Schimmer, dass einem etwas von Bedeutung begegnet ist. Man beginnt die Sache zu umkreisen und den Geschmack der Begriffe, die mit ihr zusammenhängen, im Gaumen zu wälzen. Man beginnt leise zu forschen und innerlich zu fragen. Man wartet gedämpft gespannt auf die Ereignisse und Zeichen, die einem sagen: Hier liegt etwas für Dich verborgen, hier gilt es einen Schatz zu heben und doch bleibt einem der Zugang vorerst versperrt, scheinen sich andere Dinge dazwischen zu drängen. Erst allmählich verdichten sich die Anzeichen, fügen sich die Begegnungen und es werden Muster erkennbar, die einem die Richtung und den Weg weisen und plötzlich steckt man mittendrin, so als würden sich die vielen einzelnen Indizien zu einem dicken Knoten verdichten, zu einem Gravitationszentrum, um das immer mehr Bedeutungen und Vorkommnisse kreisen.
I.3. Naturwissenschaft
Naturwissenschaft bringt Erkenntnis. Sie ist ein Unterfangen, das davon geleitet ist, die Rätsel der Natur aufzudecken und Techniken zu erfinden, die es dem Menschen ermöglichen, in dieser Welt gut zu leben, wobei sich gut mit sicher, gesund und im materiellen Wohlstand übersetzen ließe. Das ist eine populäre Version, wie Naturwissenschaft alltäglich charakterisiert wird. Wenn wir die Frage nach den Funktionen von Naturwissenschaft bemühen, antworten wir also: Erkenntnisgewinn, Generierung von Wissen, zur Verfügung stellen von Techniken zur Naturbeherrschung. Doch wollen das die Mythen nicht auch?
Ich habe zur Zeit drei Artikel für die Zeitschrift Hagia Chora in Planung, die sich mit Christopher Alexander und der Mustersprachentheorie beschäftigen. Die Artikel werden voraussichtlich ab Frühjahr 2008 jede zweite Ausgabe erscheinen. Als Appetitmacher hier vorab die Abstracts der Artikel.
eine Veranstaltungsrezension (Oldenburg 6.12.2007, 20 Uhr Haus Weskamp)
In meiner Londoner Zeit habe ich regelmäßig Veranstaltungen spiritueller Lehrer in der St. James Church am Leister Square besucht. Auch wenn ich dort ein großes Repertoire verrückter Geschichten sammeln konnte und einige wirklich beeindruckende Menschen erleben durfte, so habe ich aus der Zeit doch vor allem eine Lehre mitgenommen: Gurus sind tatsächlich so schlecht wie ihr Ruf! Nur wenige schienen mir authentisch und selbst Authentizität ist keine Gewähr dafür, dass diese Gurus wirklich jemandem weiterhelfen. Wirklich beeindruckt und nachhaltig berührt haben mich dort nur diejenigen, die sich selbst als Mensch gezeigt haben und ohne viel Aufheben ihre Zuhörer an den eigenen Erfahrungen haben teilhaben lassen, die zu einem Dialog bereit waren und auf Inszenierungen entweder verzichtet oder sie zumindest offen und nachvollziehbar präsentiert haben. 10 Jahre habe ich daher solche Veranstaltungen gemieden und lieber versucht direkt mit den Menschen in Kontakt zu gehen, die mir was zu sagen hatten. Doch seit ca. zweieinhalb Jahren geistert durch die Ökodorf- und Permakulturszene, in der ich durch meine Arbeit in der Permakultur Akademie selbst viel unterwegs bin, ein neuer Guru. Mir wurde immer wieder von vielen Menschen, auf deren Urteil ich sehr viel setze, bescheinigt: der ist echt und authentisch, man kann ihm als Menschen begegnen, er ist offen und kann den Menschen direkt in die Seele blicken, sein Stil ist neu und anders. Und was ihn mir von Anfang an sympathisch machte: er trägt noch immer seinen bürgerlichen Namen: Thomas Hübl.
Das Erzählen von Geschichten knüpft Bande zwischen inneren und äußeren Landschaften
“Wo die Hand nur hin sie streckte,
Da entstanden Landespitzen,
Wo sie mit dem Fuße ruhte,
Da grub sie den Fischern Grotten,
Wo ins Wasser sie sich tauchte,
Senkten sich des Meeres Tiefen.
Wo die Hüften hin sie wandte,
Da erschienen ebne Ufer,
Wo den Fuß zum Land sie lenkte,
Da entstanden Lachsesschluchten,
Wo der Kopf dem Lande nahte,
Da erwuchsen breite Buchten.
Schwamm noch weiter von dem Lande,
Ruht` ein wenig auf dem Rücken,
Schuf so Klippen in dem Meere,
Riffe, die dem Aug` verborgen,
Wo die Schiffe oft zerschellen,
Wo der Männer Leben endet.
Schon geschaffen waren Inseln,
Klippen in dem Meer begründet,
Festgestellt der Lüfte Pfeiler,
Flur und Felder schon umgerissen,
Väinämöinen nur, der Sänger,
War und blieb noch ungeboren.
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Philosophie der Wahrnehmung und den Konsequenzen, die daraus für unseren Umgang mit Beobachtung, Wahrnehmung und Mustererkennung verbunden sind.
Sinnlicher Zugang zur Welt
Wenn man mit einem Philosophen über den sinnlichen Zugang zur Welt spricht, und damit über Wahrnehmung und Erkenntnis, befindet man sich unversehens in den tiefsten Gefilden der Philosophie, die über die Jahrhunderte gekennzeichnet sind von Grabenkämpfen, Interessenphilosophie und akademischem Dünkel. Dabei scheint die Frage nach einem sinnlichen Zugang zur Welt und den Faktoren die diesen Zugang konstituieren auf den ersten Blick möglicherweise knifflig aber im Großen und Ganzen harmlos. Und doch: Wer diese Frage stellt, dem geht es wie einem Fischer an dessen Angelhaken ein vermeintlicher Fisch hängt, der jedoch beim Einholen der Angelschnur erschreckt feststellen muss, dass sich der Haken in einem alten Fischernetz verfangen hat, in dem sich wiederum die versunkenen Artefakte und das Treibgut der letzten Jahrhunderte verheddert haben. Je mehr der Fischer an seiner Schnur zieht, um das Netz mit all seinen Schätzen und seinem Müll zu bergen, desto mehr fördert er zu Tage. Dem Fischer bleiben irgendwann nur zwei Möglichkeiten: entweder wirft er entmutigt alles wieder zurück ins Meer – seine Angel eingeschlossen, oder er schneidet den Teil des Netzes, der ihm am wertvollsten erscheint und gerade noch das Gewicht hat, um ihn nach Hause tragen zu können, ab.
Veröffentlicht in: Rohr, Elisabeth (Hrsg.): Körper und Identität. Der Gesellschaft auf den Leib geschrieben. Ulrike Helmer Verlag, Königstein 2004.
„… the shapes the world takes are conventional and revisable, if also eminently solid and full of consequences for unequally distributed chances of life and death.” (Haraway 1997, S. 269)
Ein Mann steht vor Gericht. Mr. Johns wird vorgeworfen, dass er nicht nur hohe Schulden bei der Cybernetics Company habe, sondern dass es ihn zudem gar nicht mehr gebe. Der ehemalige Rennfahrer habe nach diversen Unfällen immer mehr Körperteile austauschen lassen, letztendlich sogar beide Gehirnhälften. Die Cybernetics Company erhebt auf die gelieferten Teile Anspruch, deren Kosten nie von Johns beglichen worden seien. Der wiederum beschwert sich über die schlechte Qualität der Prothesen und die Verleumdungen der Firma (Lem 1971, S. 287f):
“Johns: … Die Zeitungen schrieben darüber, und infolge der böswilligen Verleumdungen hat die Methodistengemeinde – ich bin nämlich Methodist – die Pforten der Kirche vor mir verschlossen.
Anwalt: Und? Sie beklagen sich darüber? Glauben Sie etwa an ein Jenseits?
Johns: Daran glaube ich. Und was kümmert das Sie?
Anwalt: Das kümmert mich sehr viel, denn Mister Harry Johns verweilt derzeit bereits im Jenseits, Sie aber sind ein gewöhnlicher Ursopator!”